Hundepapiere

Wenn man sich einen Hund anschaffen möchte, dann stellt man sich zunächst die Frage, wo man sich nach einem Tier umschauen möchte. Soll es ein Vierbeiner aus dem Tierheim sein, oder doch lieber ein Rassehund vom Züchter? Letztendlich muss das jeder für sich entscheiden, denn einen treuen Begleiter findet man an beiden Stellen.

Eine Garantie für Qualität?

Viele meinen, dass ein Tier mit allen möglichen Papieren und Nachweisen eine gewisse Sicherheit bezüglich Gesundheit, Charakter und Lebenserwartung darstellt. Doch ist dem tatsächlich so?

Wenn die Entscheidung für einen Rassehund gefallen ist

Tendiert man schließlich zu einem Rassehund, kommen nicht selten Fragen, warum man denn keinen Mischling haben möchte. Argument ist dann häufig, dass diese ja wesentlich robuster seien, weil Rassehunde vollkommen überzüchtet sind. Das entspricht jedoch nicht der Realität, das haben verschiedene Studien und Auswertungen ergeben.

Manchmal wird ein Hund angeschafft und im Nachhinein wird enttäuscht festgestellt, dass die Hundepapiere gar nicht anerkannt sind. Die Papiere, die man beim Kauf oder der Übernahme eines Hundes bekommt, sind kein Indiz dafür, ob ein Tier besser oder schlechter ist als das andere. Internationale und behördliche Anerkennung erhalten lediglich der EU-Heimtierausweis sowie der Impfpass.

Der EU-Heimtierausweis ist eine Art Abstammungsnachweis, der vom Züchter ausgestellt wird, der einem bestimmten Zuchtverein angehört. Das bedeutet, dass dieses Dokument garantiert innerhalb des Vereins anerkannt wird, bei anderen Verbänden oder Vereinen muss dies jedoch nicht der Fall sein. Gehört der Züchter einem solchen Verband nicht an, kann er normalerweise keinen solchen Abstammungsnachweis herausgeben. Gesetzlich werden solche Nachweise normalerweise nicht anerkannt, lediglich das Jagdhundewesen bildet hier eine Ausnahme.

Ein Hund braucht nicht unbedingt Papiere

Immer wieder wird heiß darüber diskutiert, ob und welche Papiere ein Vierbeiner denn nun eigentlich benötigt. Grundsätzlich braucht der Hund keinerlei Papiere, denn ihm bringen sie ja nicht wirklich etwas und sie machen keinerlei Aussage über seinen aktuellen und zukünftigen gesundheitlichen Zustand und sein Wesen. Papiere werden im Prinzip nur von Hundehaltern benötigt, die mit ihrem Tier an Wettbewerben oder Ausstellungen teilnehmen oder sich der Zucht widmen möchten.

Was letztendlich in der Abstammungsurkunde steht, hängt vom jeweiligen Regelwerk oder der Leitlinie des zuständigen Vereins ab. Wie es der Name schon sagt, soll darin festgehalten werden, von wem das Tier abstammt, somit sind die Vorfahren in Form eines Stammbaums aufgeführt. Darüber hinaus werden auch medizinische Befunde und womöglich absolvierte Prüfungen angeführt. Zusätzlich finden sich Angaben zum Züchter und dem Verein, welchem er angeschlossen ist.

Wenn man weiß, welche Aktivitäten man mit dem Vierbeiner plant, sollte man sich am besten bereits vorab erkundigen, welche Papiere dafür von Nöten sind. Wer jetzt aber meint, dass Hundepapiere ein wichtiges Qualitätskriterium sind, der irrt. Natürlich gibt es Mindestanforderungen von Seiten der Vereine und Verbände, doch eine Überwachung derer ist nur bedingt möglich. Nicht selten vertrauen die Organisationen ihren Züchtern und führen keine größeren Kontrollen durch.

Es bleibt also immer eine Restunsicherheit, ob die Daten auf den Papieren auch tatsächlich der Realität entsprechen. Fakt ist, dass Hundepapiere keine Garantie darstellen, auch ein Tier ohne solche Nachweise kann aus einer hervorragenden Zucht stammen. Letztendlich handelt ein Züchter immer eigenverantwortlich und sollte eine hohe Zuchtqualität anstreben. Deshalb sollte man sich nie von großen Versprechen blenden lassen, und die Augen beim Welpenkauf offen halten und mehrere Vergleiche anstellen.